Revive Adserver - Adblocker austricksen - Advertising
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Mittwoch, den 15. März 2023 um 21:40 Uhr

Revive Adserver: Adblocker austricksen

Revive Adserver ist ein herrlicher Adserver. Auf dem eigenen Server hat man im Gegensatz zu Google Ads und Co. auch die volle Kontrolle. Jetzt muss er nur noch an den Adblockern vorbei, damit die Besucher den Mehrwert auch nutzen können.

Revive ist ein free open source Adserver. Ich benutze nicht viel bis gar keine Werbung oder Werbebanner auf meiner Seite und das soll auch so bleiben. Was ich suche, ist ein Adserver, der mir Bilder mit Links anbietet und das alles wiederum auf meinem Server. Es soll kein Tracking an Dritte erfolgen und die Grafiken und Daten sollen weder von Drittservern ausgeliefert werden, noch an diese gesendet werden. All das kann Revive Adserver tadellos.

Revive Adserver: Was erwarte ich von einem Adserver

Schreibe ich einen Artikel über Butterbrotpapier und lade auf meinen Revive Adserver ein Werbemittel für Butterbrotpapier hoch und tagge dieses Werbemittel richtig und versehe es mit einem Link zu Amazon, dann möchte ich, dass auf dem Artikel über Butterbrotpapier der Besucher genau dieses Butterbrotpapier als Grafik sieht und diese Grafik mit einem Link versehen ist, wo der Benutzer das bestellen kann. Advertising in seiner einfachsten Form. Keine Reiseangebote auf einem Artikel, wie schön es doch zu Hause ist.

Ich könnte diese Grafik auch manuell hochladen. In einem HTML-Widget einbauen und verlinken. Das müsste ich jedoch für jeden Blogbeitrag extra machen. Ich will aber, dass ich meinen Beitrag schreibe und jedes Mal, wenn ich einen neuen Beitrag zu Butterbrotpapier schreibe, dann soll automatisch das Bannerset zu Butterbrotpapier erscheinen. Wie gesagt, das kann Revive-Adserver. Das ist der primitivste Anwendungsfall eines Adservers und das ist für mich, der einzig logische Sinn von Adservern. Ach ja, er soll natürlich keine Cookies setzen.

Adblocker und böse Ads, Banner und Werbung

Ich liebe Adblocker und ich finde sie für die meisten Seiten sehr sinnvoll. Leider unterscheiden Adblocker nicht zwischen sinnvoller Werbung und sinnfreier Werbung. Gibt es überhaupt sinnvolle Werbung? Ja. Ein Artikel über ein Katzenklo, ein Butterbrotpapier und ca. sollte eine Möglichkeit bieten, diese Artikel auch zu bestellen. Natürlich kann ich das alles manuell machen. Aber es doch viel schöner, wenn ich den 14. Artikel über dieses Katzenklos schreibe, wenn ich nicht zum 14. Mal die gleichen Bilder und Links einbauen müsste. Voll dynamisch erkennt ein Tool, dass ich bereits zum 14. Mal schreibe, dass meine Katze ihr Katzenklo liebt, und verlinkt das Katzenklo. Das Leben könnte so leicht sein.

Ist es eigentlich auch, aber dann kommen Datenkraken daher und meinen Adserver, Ads, Banner und Co. kann man doch noch „optimieren“. Wir zeigen diesem Besucher, der sich auf der Seite XYZ Katzenklos angesehen hat, auch auf dem Shop, der Schreibwaren für Erstklässler anbietet, Katzenklos anzuzeigen. Das, meine Damen und Herren, ist absolut böse Werbung. Das ist Cross-Domain-Tracking. Das ist Marketing-Bullshit. Das ist Userverarsche. Das ist illegal. Dank DSGVO ist es auch verboten. Dafür gibt es Adblocker.

Was ist ein Adblocker? Ein Adblocker ist zumeist eine Browser-Extension, die mittlerweile auch wie bei uBlock browserübegreifend installiert werden kann und Ads, Banner, Werbecookies und noch vieles mehr blockt.

Adblocker austricksen für gute Werbung

Leider blockt uBlock genauso wie viele andere Adblocker auch gute Werbung, Banner und Ads. Ich will also jetzt Ads einbauen und der Besucher soll sie auch sehen, den Suprise Suprise sie sind Teil des Inhaltes. Ich kann selbst ein WordPress-Plugin schreiben, dass Bilder und Grafiken mit Links speichert und an den richtigen Artikel ausgibt. Ähm, das ist aber genau der simpelste Anwendungsfall eines Adservers. Der Adserver könnte sogar noch mehr: Er könnte die Grafiken je nach Bildschirmgröße in der richtigen Auflösung ausgeben. Das verringert die Ladezeiten für Smartphone-Nutzer. Nice to have: ein primitives Click- und View-Analytics.

Bei mir ist uBlock installiert und außerdem habe ich die Easylist von adblockplus.org und Revive Adserver ist auf meinem Server. Also schaue ich mir mal an, was genau uBlock stört, damit er die Banner nicht anzeigt.

Freigeben des Revive Adservers – Schritt für Schritt – Eine Anleitung

Schritt 1: Die Subdomain oder das Verzeichnis richtig wählen

Der erste Grund ist natürlich wieder die URL bzw. Domain. Ich liebe es aufgeräumt. Also habe ich ganz ordentlich die Subdomain bzw. das Verzeichnis aus „adverser“ bezeichnet. Schlecht wäre jetzt auch „revive“ zu nehmen. Also muss etwas anderes her. Gute Erfahrungen haben wir mit „fliegen.meine-domain.de“ gemacht. Aber da läuft schon unser Matomo. Nehmen wir „muecken.meine-domain.de“ und auch gleich noch „muecken.deine-domain.de“ und „muecken.eine-ganz-andere-domain.de“.

Auf www.meine-domain.de verwende ich „muecken.meine-domain.de“ als Adserver und auf „www.deine-domain.de“ wird „muecken.deine-domain.de“ als Adserver eingebaut und auf „www.eine-ganz-andere-domain.de“ nutze ich dann als Adserver „muecken.eine-ganz-andere-domain.de“. Hier sind es beispielhafte Domainnamen, aber das kann ich dann bei all meinen Domains machen. Ich pflege eine Revive Adserver Instanz und habe auf multiplen Domains keine Probleme im Browser mit dem Nachladen der Ads. Zumindest nicht wegen der Subdomain oder des Verzechnisses.

Jetzt muss aber Revive auch auf diese (Sub)Domains konfiguriert werden. Multiple Domains lassen sich bei Revive Adserver gut einrichten, indem die Datei „default.conf.php“ im Verzeichnis „var“ kopiert wird und diese Kopie der Datei benennen wir um in „muecken.meine-domain.de.conf.php“. In der Datei gibt es einen Bereich/Absatz „webpath“ – hier ersetzen wir die Domain.

[webpath]
admin="muecken.meine-domain.de/www/admin"
delivery="muecken.meine-domain.de/www/delivery"
deliverySSL="muecken.meine-domain.de/www/delivery"
images="muecken.meine-domain.de/www/images"
imagesSSL="muecken.meine-domain.de/www/images"

Das machen wir jetzt auch noch für die anderen zwei Domains. Aber wir löschen hier alles bis auf den Bereich/Absatz „webpath“ und fügen darüber noch eine Zeile ein, die so aussieht:

realConfig="muecken.meine-domain.de"
[webpath]
admin="muecken.eine-ganz-andere-domain.de/www/admin"
delivery="muecken.eine-ganz-andere-domain.de/www/delivery"
deliverySSL="muecken.eine-ganz-andere-domain.de/www/delivery"
images="muecken.eine-ganz-andere-domain.de/www/images"
imagesSSL="muecken.eine-ganz-andere-domain.de/www/images"

Eine ausführliche englische Anleitung findet sich in der Dokumentation von Revive Adserver.

Jetzt kann man sich mit jeder Subdomain im Adserver einloggen und auch die Aufrufe der Banner sind mit jeder Subdomain möglich.

Schritt 2: Die Delivery-Verzeichnisse anpassen

Soooo. Natürlich meckert uBlock jetzt wegen etwas anderem. Es wäre ja auch zu leicht, wenn das bereits ausreichen würde. Beanstandet wird jetzt das Delivery-Verzeichnis. Das ist das Verzeichnis, wo Revive-Adserver die Grafiken und Co. speichert. Standardmäßig ist das „/www/delivery/“. Wir erinnern uns an die Easylist von adblockplus.org und suchen eine andere Variante. Es wird etwas gewählt, dass nicht mit Suchen (STRG+F) in der Liste gefunden werden kann. Jetzt sollte man ja bekanntlich nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen, aber das Verzeichnis „/www/elefant/“ finde ich gut und steht nicht auf der Liste.

Ich logge mich als Administrator im Revive-Adsever ein und ändere unter „www/admin/account-settings-banner-delivery.php“ jedes „www/delivery“ in „www/elefant“. Die erste Konfigurationsdatei wird automatisch geändert. Aber bei den beiden anderen müssen wir das noch machen. Außerdem ändern wir noch im Ordner „www“ den Ordner „delivery“ zu „elefant“.

Schritt 3: Die Skript-Dateien umbenennen

Ich logge mich wieder als Administrator im Revive-Adsever ein und ändere unter „www/admin/account-settings-banner-delivery.php“ die „Namen der Dateien, die das System zur Werbemittelauslieferung nutzt“.

Ich bleibe beim „elefant“. Aus „asyncjs.php“ wird „elefantjs.php“ und aus „asyncspc.php“ wird „elefantspc.php“. Und im Verzeichnis „www/elefant“ genauso.

Schritt 4: Die IDs alle ändern

Die URL wird nicht mehr angemeckert, aber „data-revive-zoneid“ schmeckt ihm noch nicht. Vermutlich wird das identisch für jedes „data-revive“. Das lässt sich ganz einfach in unserer Konfigurationsdatei ändern. Ihr erinnert euch sicher an dieses riesige Ding mit dem Webpath. Dort findet ihr: „product=revive“.Das ändere ich in einen Begriff meiner Wahl. Der Elefant ist immer wieder gut dafür. So finde ich die Änderungen später leicht wieder.

Hier eine Liste

  • product=revive
  • adId=bannerid

Schritt 5: Den AdTag auf unseren Websites anpassen/implementieren

In Schritt 5 müssen wir den AdTag entweder erst einmal in die Websites einbauen bzw. den Aufruf dort anpassen. Beim Anpassen wird auch hier aus „delivery“ der „elefant“. Die Skriptdatei muss natürlich auch angepasst werden. Die „asyncjs.php“ wird auch hier wieder zu „elefantjs.php“. Und aus jedem „data-revive“ wird noch eine „data-elefant“.

Und jetzt kommen die Banner trotz Adblocker – in meinem Fall uBlock und uMatrix wieder raus. Achja bevor ich es vergesse. Die ganze Geschichte ist updatefähig.