Wordpress
Kati Pierson
Dienstag, den 12. November 2019 um 01:00 Uhr

WordPress und die großen Bilder – scaled an jedem Bild

Wordpress hat sich etwas Neues ausgedacht. In Version 5.3. wurde das "Handling of big images"-Feature eingeführt. Leider ist es recht unbrauchbar, da es alle Dateinamen der Bilder ändert und somit bei alten Blogs negative Auswirkungen auf das Bilder-SEO hat.

Seit einigen Tagen ist die neuste Version von WordPress da und wird im Adminbereich jedem Websitebetreiber angeboten. Doch es ist bei dieser Version Vorsicht geboten. Diese Version ändert die Dateinamen der Bilder und sorgt so für Trouble mit Google und seiner Bildersuche und natürlich für viele 404-Fehler bei den Usern und Google.

WordPress schreibt jetzt scaled an jedes Bild

WordPress schreibt jetzt scaled an jedes Bild kurz vor der Dateiendung. Das passiert automatisch beim Upload und zusätzlich, wenn das Bild gepsiechert wird. WordPress behält das Originalbild noch auf dem Server, verwendet jedoch die neuen in der Mediendatenbank und zur Ausgabe auf der Website. WordPress nennt das „Handling of big images

Es passiert auch bei jeder Änderung des Bildes. Dadurch werden bestehende Bilder verändert. Es reicht ein automatisches Komprimierungsplugin wie resmush.it oder EWWW Image Optimizer. Ebenso wird das scaled angefügt, wenn mein die Bilder zuschneidet oder eine Regenerierung der Thumbnails z.B. mit Force Regenerate Thumbnails startet. Bei mir hat sogar das Caching-Plugin völlig ausgereicht.

Was macht WordPress mit den Bildern?

Wenn man sich diese Bilder anschaut, dann sieht man, dass sie komprimiert sind und so um einiges kleiner. Eigentlich ist das keine schlechte Idee. Leider wurde diese Idee jedoch wie einiges in letzter Zeit bei WordPress (Gutenberg-Editor) seht schlecht umgesetzt. Neben der Komprimierung wird nämlich auch der Dateiname geändert und die Bildgröße. Beides kann nicht verhindert oder geändert werden ohne Eingriff in den Code des Themes. Auch die Bildgröße (Pixel) wird geändert. Die Bilder werden auf eine maximale Breite skaliert.

Welche Auswirkungen hat diese Komprimierung?

Positive Auswirkungen des Komprimierens der Bilder

  • schnellere Seitenladezeiten durch die Bildkomprimierung

Negative Auswirkungen

  • alte Bilder erhalten einen neuen Dateinamen und somit eine neue URL. Sind die Bilder bei Google bekannt/indexiert, dann ist dies ein Problem. Sie sind für Google und die Besucher der Website nicht mehr auffindbar und so kommt es vermehrt zu 404-Fehlern.
  • Da beide Bilder erhalten bleiben, wird noch mehr Speicherplatz auf dem Server benötigt
  • alle Bilder haben mit Anhang *scaled* im Dateinamen keine sprechenden/speaking URLs mehr
  • durch die fixe Breite der Bilder könnten diese unscharf sein

Wie kann ich die Dateinamen bei WordPress ändern?

Die Antwort lautet: Gar nicht! Das *scaled* im Dateinamen kann nicht entfernt werden.  Die Funktion kann nur deaktiviert werden. Jedoch nicht über die WordPress-Einstellungen, sondern nur über einen Filter in der Datei „function.php“ im jedem Theme.

add_filter( 'big_image_size_threshold', '__return_false' );

Alternativ kann auch das Plugin: Disable „BIG Image“ Threshold verwendet werden.

Kann ich die Bildgröße ändern?

Ja. Lt. dem WordPress-Team gibt es einen Filter „big_image_size_threshold„. Einige User bemängeln jedoch, dass es keinerlei Auswirkungen zeigt.

Es können vier Parameter übergeben werden:

  • (int) $threshold The threshold value in pixels. Default 2560. Required: Yes
  • (array) $imagesize Indexed array of the image width and height (in that order). Required: Yes
  • (string) $file Full path to the uploaded image file. Required: Yes
  • (int) $attachment_id Attachment post ID. Required: Yes

Mehr Infos liefert die Dokumentation von WordPress zum Filter „big_image_size_threshold„.

Was kann ich tun, wenn ich das WordPress-Update schon installiert habe?

Zuerst einmal mit dem Filter in der Datei „function.php“ im Theme-Verzeichnis das Skalieren, Komprimieren und Speichern unter neuem Dateinamen daktivieren.

Dann haben mir bei einem Projekt folgende Steps und Plugins gute Dienste geleistet:

  1. Deaktivieren der Bildderivate mit dem Plugin „Stop Generating Image Sizes
  2. Neugenerieung der Meta-Daten in der Datenbank mit dem Plugin „WPR Rebuild Meta Data
  3. Regenerierung der Bilder mit „Force Regenerate Thumbnails
  4. Backup der Datenbank mit Navicat, phpmyadmin, HeidiSQL oder einem ähnlichen Tool
  5. Backup des „wp-uploads“-Verzeichnisses mittels WSFTP
  6. Suchen und Löschen der Bilder mit der Endung „*-scaled.*“ mit WSFTP
  7. Mit Navicat, phpmyadmin, HeidiSQL und einem SQL-Update-Statement die Tabelle „wp_post_meta“ korrigieren
    Beispiel für PNG-Dateien: UPDATE wp_psot_meta SET meta_value = REPLACE(meta_value, '-scaled.png', '.png')
  8. Deaktivierung der Bildderivate wieder deaktivieren 😉
  9. Neugenerieung der Meta-Daten in der Datenbank mit dem Plugin „WPR Rebuild Meta Data
  10. Regenerierung der Bilder mit „Force Regenerate Thumbnails

Bingo. Jetzt sind die alten Dateinamen wieder da und erneut wird dieses Chaos derzeit nicht erzeugt.

Was hätte WordPress besser machen können?

Das Plugin wäre super, wenn das WordPress-Team bei der Erstellung einige Dinge berücksichtigt hätte:

  • Das Original-Bild umbenennen z.B. *-original* an jedes Bild anfügen.
  • Das sklaierte Bild unter dem Originalnamen verwenden. (Keinen negativen SEO Impact)
  • In den Einstellungen eine Möglichkeit zum Aktivieren/Deaktivieren der Skalierung und Komprimierng der Bilder und zum Einstellen der Bildmaße. Die Optionpage für die Medien ist ja bereits vorhanden und wäre perfekt dafür geeignet.